Fairtrade-Stadt Jüchen
Die Initiative für das Bestreben der Stadt Jüchen, Fairtrade-Town (= Fairtrade-Stadt) zu werden, ging in 2015 noch vom damaligen Gemeinderat, dem heutigen Stadtrat, aus. Seitdem hat sich die Verwaltung intensiv darum bemüht, Akteure aus Handel und Gastronomie davon zu überzeugen, faire Produkte in ihr Angebot aufzunehmen. Unterstützt wurde sie dabei vom Eine-Welt-Forum Jüchen. Das Team rund um Ursula Klaff engagiert sich bereits seit 1991 für mehr Gerechtigkeit durch fair gehandelte Produkte.
Der Weg zur Fairtrade-Stadt
Für den Titel Fairtrade-Town musste die Stadt Jüchen nachweislich fünf Kriterien erfüllen, die das Engagement für den fairen Handel in allen Ebenen der Stadt widerspiegeln. Mehr über diese Kriterien können Sie auf der Internetseite fairtrade-towns.de erfahren:
Zunächst war ein Ratsbeschluss notwendig. Dazu verabschiedete der Rat der Gemeinde Jüchen im Frühjahr 2015 einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels. Jüchen hat jedoch schon lange vor dem Beschluss und der Auszeichnung den fairen Handel unterstützt.
Als zweites Kriterium musste eine Steuerungsgruppe gegründet werden, die die Aktivitäten in Bezug auf Fairtrade in Jüchen koordiniert. Diese wurde im Juni 2016 ins Leben gerufen. Sie besteht aus lokalen Akteuren. Sprecher der Steuerungsgruppe ist Hermann Schmitz vom Eine-Welt-Forum Jüchen. Unterstützt wird er durch die Stadt Jüchen.
Das dritte Kriterium verlangt, dass vor Ort Produkte aus fairem Handel angeboten werden. Auch dies ist in Jüchen der Fall. In den lokalen Einzelhandelsgeschäften, sowie in den Café und Restaurants der Stadt Jüchen werden gesiegelte Produkte aus fairem Handel angeboten und ausgeschenkt.
Als viertes Kriterium ist festgelegt, dass der faire Handel in öffentlichen Einrichtungen eine Rolle spielt. So wird bei allen Sitzungen der politischen Gremien, bei sonstigen Besprechungen, bei öffentlichen Veranstaltungen der Stadt sowie im Büro des Bürgermeisters fair gehandelter Kaffee und Fairtrade-Tee ausgeschenkt. In den öffentlichen Einrichtungen der Stadt Jüchen wie Schulen, Vereine und Kirchen werden Faire Trade-Produkte verwendet und Bildungsaktivitäten zum Thema „Fairer Handel“ durchgeführt. Als sichtbares Zeichen für die aktive Umsetzung verschenkt Bürgermeister Harald Zillikens zu besonderen Anlässen Präsentkörbe mit fair gehandelten Produkten.
Das Montessori Kinderhaus und Familienzentrum Stessen wurde inzwischen als erste Kita in Jüchen als “Faire Kita” ausgezeichnet. Dort lernen schon die Kleinsten auf kindgerechte Weise, was Nachhaltigkeit und Fairtrade bedeutet.
Das fünfte Kriterium befasst sich schließlich mit der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit. In Jüchen berichteten und berichten die öffentlichen Medien über alle Aktivitäten auf dem Weg zur „Fairtrade-Stadt“. Dazu gehören auch Online-Berichte oder Berichte in den sozialen Netzwerken.
Der Erfüllung der fünf Kriterien folgte die Bewerbung als Fairtrade-Town Jüchen. Nach erfolgreicher Prüfung erhielt die damalige Gemeinde und heutige Stadt Jüchen im Dezember 2016 durch das Prüfungsgremium des Tans-Fair e.V.- Fairtrade Deutschland die Auszeichnung zur Fairtrade- Gemeinde.
Die Auszeichnung zum Fairtrade-Town, bietet die Möglichkeit der Zusammenarbeit zwischen dem Einzelhandel, der Gastronomie, den Schulen und den Vereinen und Kirchengemeinden sowie der Verwaltung. Durch jedes fair gehandelte Produkt unterstützen sie die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen in den Entwicklungsländern.